ISO 3385 Dauerschwingversuch
Die ISO 3385 legt ein Verfahren zur Bestimmung des Dickenverlustes und des Härteverlustes von Weichschäumen fest, bei dem im Dauerschwingversuch das Langzeitverhalten eines Schaums unter konstanter mechanischer Belastung geprüft. Dies entspricht zum Beispiel der Belastung eines Fahrzeugsitzes während der Fahrt. Das Prüfverfahren bietet damit die Möglichkeit zur Einschätzung des Gebrauchsverhaltens von Polsterwerkstoffen aus Latex oder Polyurethan.
Das Äquivalent zur ISO 3385 ist in der ASTM D3574 Test I3 Constant Load Pounding Test sowie in weiteren Werksnormen der Automobilhersteller beschrieben.
Überblick Normen Probekörper Versuchsdurchführung Prüfmittel Beratung anfordern
Normen Dauerschwingversuch Weichschaum
Internationale Normen für den Dauerschwingversuch sind die ISO 3385 sowie die ASTM D3574 Test I3.
In der Automobilindustrie existieren weitere Prüfverfahren, die in eigenen Werksnormen definiert sind:
- BMW QV 52009 Part 2
- Daimler DBL 5452
- General Motors GMW 15471, General Motors GME 60283 Part 8
- PSA D 42 1047
- Renault n° 1047
- Toyota TS M7100G – 4.8
Teilweise unterscheiden sich die Methoden in der Versuchsdurchführung und den spezifischen Prüfergebnissen, so dass Ergebnisse zwischen den Methoden nicht direkt verglichen werden können.
Probekörper ISO 3385
- Der Probekörper nach ISO 3385 ist ein rechtwinkliger Quader mit den Maßen 380 x 380 mm und einer Dicke von 50 +/- 2 mm. Nach Vereinbarung dürfen die Prüfungen auch an Formteilen durchgeführt werden, die mit diesen Maßen nicht übereinstimmen.
- Das Material darf erst 72h nach Herstellung geprüft werden und muss mindestens 16h bei 23°C / 50% oder 27°C / 65% relativer Luftfeuchte konditioniert werden.
Versuchsdurchführung ISO 3385 Dauerschwingversuch
Der gesamte Versuch nach ISO 3385 wird in 3 Phasen unterteilt:
Phase 1: Probendicke und Eindruckhärte - erste Messung:
Gemessen wird zunächst Dicke des Probekörpers unter einer Vorbelastung von 5N sowie sein Eindruckhärte-Index bei einer 40% Eindrückung und 30s Haltezeit gemäß ISO 2439 Verfahren A.
Phase 2: Dauerschwingversuch:
- Im zweiten Schritt, dem Dauerschwingversuch, wird der Probekörper mit 80.000 Zyklen durch Eindrücken eines Druckstempels mit einer Frequenz von 70 +/- 5 Stößen pro Minute belastet. Der Probekörper muss größer als der Druckstempel sein und kleiner als die Auflageplatte (perforiert).
- Die maximal zulässige Kraft von 770 N darf zu keinem Zeitpunkt während der Prüfung überschritten werden.
- Diese Belastung kann bei Normalklima oder unter festgelegten Feuchte- und Temperaturbedingungen ablaufen.
Phase 3: Probendicke und Eindruckhärte - zweite Messung:
- Nach der Dauerbelastung und nach Ablauf einer Wartezeit von 10 +/- 5 Minuten wird die Probendicke und Eindruckhärte nach ISO 2439 Verfahren A erneut gemessen. wobei die Ausgangshöhe und somit der Startpunkt der Prüfung aus der Erstmessung übernommen wird.
Die Ergebnisse sind Härteverlust und Dickenverlust in Prozent.
Sie möchten normkonform nach ISO 3385 prüfen oder haben Fragen zur Weichschaumprüfung und zu unseren Prüfmaschinen?
Unser Branchenexperte für Kunststoffe berät Sie gerne.
Prüfmittel nach ISO 3385 Dauerschwingversuch
Für Dauerschwingversuche nach ISO 3385 verfügt ZwickRoell über eine elektromechanische Prüfmaschine, die eine hohe Belastungsgeschwindigkeit erlaubt.
Die Dauerschwingmaschine (basierend auf einem elektromechanischen Servo-Prüfzylinder), kann durch einfache Umrüstbarkeit sowohl für die Bestimmung der Eindruckhärte nach (ISO 2439 bzw. ASTM D3574 Test B) und Stauchhärte (ISO 3386 bzw. ASTM D3574 Test C), als auch für Dauerschwingversuche eingesetzt werden.
Durch die optionale Aufrüstung ist sie auch für Alterungsprüfungen in speziellen Klimazonen mit entsprechender Klimakammer einsetzbar.
Verschiedene Durckstempel und Auflageplatten für die normkonforme Prüfung nach ISO 3385 und ISO 2439 sind im ZwickRoell Zubehör-Portfolio ebenfalls verfügbar.
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