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ISO 1798 Zugfestigkeit & Bruchdehnung Weichschaum

Die internationale Norm ISO 1798 legt ein Verfahren zur Bestimmung der Festigkeits- und Verformungseigenschaften von Weichschaum im Zugversuch fest, bei dem ein definierter Probekörper unter definierten Umgebungsbedingungen auf Zugfestigkeit und der Bruchdehnung untersucht wird.

Das Verfahren nach ISO 1798 eignet sich gut für Materialvergleiche und für die Qualitätssicherung.

Auch die ASTM D3574 Test E behandelt die Zugprüfung an Weichschaum, unterscheidet sich jedoch in technischen Inhalten, die Ergebnisse können nicht direkt zwischen den beiden Methoden verglichen werden.

ProbekörperVersuchsdurchführung und PrüfmittelNormen-ÜberblickBeratung anfordernDownloads

ISO 1798 Probekörper und Abmessungen

L0 Messlänge
L Einspannlänge
l1 Länge des engen parallelen Teils/Innendurchmesser
l2 Abstand zwischen den breiten, parallelen Teilen
l3 Gesamtlänge / Außendurchmesser
b2 Probenbreite im Schulterbereich
b1 Probenbreite im Messlängenbereich
h Probendicke

Nach ISO 1798 sind zwei Probekörper-Formen Typ 1 und 1A in Form einer Schulterprobe definiert. Die Dicke (h) sollte jeweils 10 bis 15 mm betragen.

  • Der Probekörper Typ 1 nach ISO 1798 hat die Maße 152 mm x 25 mm x 10 mm bis 15 mm (Länge l3x Breite b2 x Dicke h). Die Messlänge L0 muss mindestens 25 mm und höchstens 50 mm betragen.  
  • Der Probekörper Typ 1A nach ISO 1798 hat die Maße 120 mm x 25 mm x 10 mm bis 15 mm bei einer Messlänge L0 von maximal 40 mm

Die Probenkörper werden üblicherweise aus dem fertigen Teil oder einer Platte entnommen und müssen mit einer in der Norm exakt definierten Matrize ausgestanzt werden. Die Matrize muss scharf und frei von Kerben sein, um zu verhindern, dass die Probe ausgefranste Kanten aufweist. Dafür bietet ZwickRoell Schneidpressen mit normgerechten Schneidmessern an. Wichtig ist dabei, dass die Schneidmesser mit einem Auswerfer versehen sind, um eine Verletzungsgefahr bei der Entnahme der Probekörper zu vermeiden.

Die Vorbereitung und Konditionierung des zu prüfenden Schaumstoffs oder der Schaumstoff-Probe ist nach ISO 23529 zu erfolgen. 

Versuchsdurchführung und Prüfmittel nach ISO 1798

  • Zur Bestimmung der Zugfestigkeit und Bruchdehnung ist die Zugprüfmaschine der Reihe zwickiLine geeignet. 
  • Vor der Prüfung ist der Probenquerschnitt zu ermitteln. Die Breite des Probekörpers wird üblicherweise aus dem Schnittmaß des verwendeten Schneidmessers übernommen, während die Dicke unter einer definierten Flächenpressung nach ISO 1923, gemessen wird. Hierzu bietet ZwickRoell spezielle Messgeräte an.
  • Zum Einspannen der Probekörper stehen verschiedene pneumatische oder mechanische Zug-Probenhalter zur Verfügung. Die Einspannung muss so erfolgen, dass der Probekörper sicher im Schulterbereich gehalten wird, es aber nicht zu Probenbrüchen in der Nähe der Einspannstelle oder zum Abrutschen der Probe kommen kann. Besonders eignen sich entweder seitlich wirkende Schraubprobenhalter mit flachen Backeneinsätzen oder pneumatische Probenhalter, die einen gleichmäßigen Druck auf die Klemmflächen ausüben, der sich mit zunehmender Spannung erhöht, um ein Abrutschen der Probe zu verhindern. Bei der Auswahl geeigneter Probenhalter und Backeneinsätze steht Ihnen das Prüflabor von ZwickRoell gern zur Seite.
  • Für die Messung der Bruchdehnung liefert ZwickRoell mechanische und optische Langwegaufnehmer, die die Verlängerung des Probekörpers im Bereich einer festgelegten Messlänge erfassen. Diese Längenänderungsaufnehmer arbeiten weitgehend automatisch und erfordern nur geringe Eingriffe durch den Bediener, was zu einer verbesserten Wiederholbarkeit der Ergebnisse führt. Bei mechanischen Langweg-Extensometern ist darauf zu achten, dass Gewichts- und Reibungskräfte des Längenänderungsaufnehmers im Vergleich zu den zu messenden Kräften sehr gering bleiben. Bei den optischen Langwegaufnehmern darf der Probekörper nicht durch die Art der Markierung geschädigt werden.

Zuverlässige Berechnung und Protokollierung von Prüfergebnissen nach ISO 1798

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Prüfsoftware testXpert

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Normen für Zugversuche an Weichschaum

Internationale Normen für Bestimmung der Zugfestigkeit und Bruchdehnung an Weichschaum sind die ISO 1798 und die ASTM D3574 Test E.

In der Automobilindustrie existieren weitere Prüfverfahren, die in eigenen Werksnormen definiert sind:

  • BMW QV 52009 – Teil 1
  • Daimler DBL 5452
  • Ford WSK - M99 P32 A
  • General Motors GMW 15471
  • PSA D41 1050
  • Toyota TSM 7100G
  • VW PV 3410

Weitere Normen für die Weichschaumprüfung

ASTM D3574 Weichschaum
Sammelnorm für verschiedene Prüfverfahren (Test A bis I)
zu ASTM D3574 Weichschaum
Weiterreißfestigkeit Weichschaum
ISO 8067
zu Weiterreißfestigkeit Weichschaum
Eindruckhärte Weichschaum
ISO 2439 (Normproben), DIN 53579 (Formschaum)
zu Eindruckhärte Weichschaum
Stauchhärte Weichschaum
ISO 3386, ISO 3386-1, ISO 3386-2 und Werksvorschriften
zu Stauchhärte Weichschaum
Dauerschwingversuch Weichschaum
ISO 3385
zu Dauerschwingversuch Weichschaum

Mehr Information zu den Prüfmitteln nach ISO 1798

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